Die Mühlauer stehen hinter dem Gemeinderat
06.06.2025 MühlauAn der Sommergmeind vom Dienstag haben die Stimmberechtigten vier Kreditanträge zur Modernisierung und Erneuerung der Infrastruktur rund um das Schulhaus genehmigt, weitere zwei Kredite für die Wasserversorgung ebenso.
IRIS CAGLIONI
Pünktlich um 20 ...
An der Sommergmeind vom Dienstag haben die Stimmberechtigten vier Kreditanträge zur Modernisierung und Erneuerung der Infrastruktur rund um das Schulhaus genehmigt, weitere zwei Kredite für die Wasserversorgung ebenso.
IRIS CAGLIONI
Pünktlich um 20 Uhr begrüsste Gemeindeammann Oliver Stöckli die sehr zahlreich erschienenen Mühlauerinnen und Mühlauer. Aufgrund der finanzlastigen Traktanden, die an diesem Abend behandelt wurden, fanden sich von den 842 Stimmberechtigten 168 ein. Das Quorum von 169 wurde um eine Person nicht erreicht, somit stehen sämtliche Beschlüsse unter dem fakultativen Referendum.
Zügig durch die ersten drei Traktanden
Protokoll und Rechenschaftsbericht wurden einstimmig genehmigt. Gemeindeammann Stöckli informierte über das ungebremste Wachstum der Gemeinde und zeigte dazu diverse Grafiken. «Der Trend zeigt seit 2015 kontinuierlich nach oben», so Stöckli.
Die Jahresrechnung schliesst mit einem Ertagsüberschuss von rund 726’000 Franken. Dieser Betrag konnte als Einlage in die Vorfinanzierung der Abschreibungen für das Projekt Schulraum/Turnhalle verbucht werden. Stöckli ging bei den Erläuterungen der Jahresrechnung auf einzelne Punkte genauer ein. Bei den Spezifikationen zeigte sich ein Ertragsüberschuss bei der Abfallbewirtschaftung von Fr. 20’568.97 und beim Wasserwerk infolge der Gebührenerhöhung von Fr. 102’503.35. Die Abwasserbeseitigung schloss mit einem leichten Aufwandüberschuss von 3’831.91 ab.
Stöckli erklärte: «Es zeigte sich, dass vor allem die Einkommenssteuern natürlicher Personen angestiegen sind. Dies ist vor allem auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Ebenso fielen die Sondersteuern rund 330’000 Franken höher aus als budgetiert.»
Die Bilanz und die Erfolgsrechnung 2024 wurden von der Finanzkommission geprüft und für gut befunden und vom Souverän einstimmig genehmigt.
Vier Kreditanträge rund um die Schule
Stöckli informierte über die vier traktandierten Bruttoverpflichtungskredite für Schulraum, Turn- und Mehrzweckhalle mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 6,99 Millionen Franken. Nicht ganz so ausführlich wie an der Info-Veranstaltung, aber doch sehr informativ und klar, zeigte er einerseits die Beweggründe für die Notwendigkeit dieser vier Schritte auf als auch die Überlegungen der Gemeinderäte, der Finanzkommission und der involvierten Arbeitsgruppe. Bevor er zur Abstimmung kam, eröffnete er eine Fragerunde. Wenige kritische Fragen zur Notwendigkeit von Schulräumen wurden beantwortet. Stöckli betonte sachlich, aber mit Nachdruck, dass eine Realisierung nur mit der Zusage von allen vier Krediten möglich ist. «Wir brauchen zwingend mehr Schulraum», betonte er erneut.
So beschlossen die Mühlauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, den Schulraum für 1,9 Millionen Franken zu erweitern, eine neue Turnhalle für 4,56 Millionen zu bauen und die Mehrzweckhalle für 465’000 Franken notzusanieren und nach dem Umzug des Turnbetriebes für 65’000 Franken aufzufrischen. Jeder der vier Kredite wurde entweder einstimmig oder mit grosser Mehrheit angenommen. «Es ist grossartig, wie ihr den Krediten zugesagt habt, vielen Dank», schloss Stöckli dieses Traktandum ab.
Gelder gesprochen für Wasserleitungen
Auch Herbert Brunner stellte sich vor den Souverän und wollte Geld. So stellte er die Projekte vor, für welche er Bruttoverpflichtungskredite beantragte. Der erste beläuft sich auf 454’000 Franken für die ersten beiden Etappen der Reservoirleitung Grundwasserpumpwerk Schmidtenacher - Hoobühl als Zweiteinspeisung.
Der zweite beträgt 130’000 Franken und steht für eine Sanierungsleitung Luzernerstrasse Liegenschaften 44 – 48. «Auf diesem Land werden keine Tiere mehr gehalten. Daher ist, gemäss der kantonalen Abteilung für Landwirtschaft, diese Liegenschaft an das kommunale Kanalisationsnetz anzuschliessen», so Brunner.
Auch diese beiden Kredite fanden beim Volk Zustimmung. Somit hat Mühlaus Souverän an einem Abend rund siebeneinhalb Millionen Franken für die Infrastruktur einer stark wachsenden Gemeinde gesprochen.
Infos aus den Ressorts
Stöckli informierte über die anstehenden Wahlen und die Vorgehensweise. Johanna Jutz bedankte sich bei den Anwesenden im Namen der Schule für das Vertrauen in den Gemeinderat. Brunner zeigte mit Bildern den fertig gestellten Hochwasserschutz und informierte, dass das neue Tanklöschfahrzeug voraussichtlich Mitte Juli geliefert und bei der 1.-Augustfeier auch gezeigt wird. Hanna Hoenig sprach kurz über den Entwicklungsstand zu den Themen «Friedhof» und «Entsorgung».
Deutlich mehr Infos konnte Peter Suter aus seinem Ressort erzählen. Schwerpunkte bei ihm sind die Reussbrücke, die voraussichtlich 2027 oder 2028 kommen wird, und im Anschluss daran die Reussstrasse. Die Feuerstelle Rütimoos soll künftig nur noch zu Fuss erreichbar sein, der Gemeinderat will ab der Rüstenschwilerstrasse ein Fahrverbot einführen. Auch Tempo 30 wird im ganzen Oberdorf geprüft. Die eingereichte Petition mit 200 Unterschriften für einen Bus nach Mühlau zieht eine Info-Veranstaltung nach sich, die am 18. Juni um 19.30 Uhr statt findet.
Den im Anschluss offerierte grosszügige Apéro mit kleinen Bratwürsten vom Grill liessen sich die Anwesenden schmecken. So klang der Abend gemütlich und sicherlich mit so manchen Gesprächen und Disskussionen aus.