Das Dartturnier wird zum Dorffest
21.03.2025 AbtwilDie 2. Offene Zentralschweizer Meisterschaft im Electronic Dart ist neben den Konzerten der Musikgesellschaft mittlerweile der grösste Anlass im Dorf. Küche und Bar waren auch für alle Abtwiler zugänglich.
EDI WIDMER
Eine grosse ...
Die 2. Offene Zentralschweizer Meisterschaft im Electronic Dart ist neben den Konzerten der Musikgesellschaft mittlerweile der grösste Anlass im Dorf. Küche und Bar waren auch für alle Abtwiler zugänglich.
EDI WIDMER
Eine grosse Überraschung gab es bereits vor dem Turnier. Passend zum Anlass schenkte der Schulhausabwart Hannes Badertscher dem Organisator Werner Dreier einen Pokal in Form einer Dartscheibe, den er selbst mit seinem 3D-Drucker kreiert hatte. «Ich habe eine Riesenfreude an diesem Teil», sagte Dreier feierlich. Und Badertscher war ebenfalls überglücklich, dass er mit seinem Hobby den Menschen Freude bereiten kann. Für die Schulkinder hatte er schon einige Tiere gedruckt, sogar das Matterhorn – natürlich im Kleinformat – kann man im Eingangsbereich des Schulhauses bestaunen.
Zu Bestaunen gab es am Wochenende auch das Können der Dartspielerinnen und Dartspieler an der 2. Offenen Zentralschweizer Meisterschaft im Electronic Dart in der Turnhalle. An den acht verschiedenen Turnieren gab es 258 Einschreibungen. Das waren zehn mehr als bei der ersten Austragung. «Das ist Rekord», freute sich Dreier, «wir haben sogar das Preisgeld noch erhöht», ergänzte er, was auch viele Top-Spieler aus fernen Kantonen in die Turnhalle nach Abtwil lockte. Das Warm-Up-Turnier am Freitagabend gewann dann mit Patrick Steger aus Muri trotzdem ein Freiämter.
Es folgte am Samstag die Meisterschaft mit den Turnieren der Jugendlichen, der C-, B- und A-Liga. Beim Nachwuchs waren Jugendliche bis zum Jahrgang 2008 am Start. In der C-Liga meldeten sich 49 Dartspieler. So ein grosses Starterfeld gab es bei einem C-Turnier zuletzt vor knapp einem Jahr bei den Schweizer Meisterschaften in Kreuzlingen. Deshalb dauerte dieses Turnier etwas länger, und weil viele Spieler noch am Werk waren, fiel dafür die Teilnehmerzahl beim B-Turnier etwas kleiner aus. Die A-Liga war dann mit 47 Dartern wieder gut und vor allem sehr hochkarätig besetzt.
Der Kampf um Pokal und Preisgeld
Am Start waren beispielsweise der Schweizer Vize-Meister Roger Thoma, der Vorjahressieger Ronny Ungethuem und der Sieger vom Vortag, Patrick Steger. Steger hatte sein Pulver wohl bereits am Vortag verschossen und fiel schon früh aus der Entscheidung. Er landete auf dem für ihn sehr ungewohnten Rang 25. Ungethuem war immer knapp dran, hatte aber das Wettkampfglück nicht auf seiner Seite. Als Dritter schaffte er aber trotzdem den Sprung auf das Podest. Dann blieb da noch der Schweizer Vize-Meister. Er wurde seiner Favoritenrolle vollends gerecht und besiegte im Final seinen Namensvetter Silvio Thoma. Für die ersten drei Plätze gab es bei allen Turnieren einen Pokal sowie Preisgeld für die ersten vier. Als Sieger der A-Liga durfte Roger Thoma ein schönes Preisgeld entgegennehmen.
Parallel zu den Turnieren gab es eine weitere Attraktion. In der Disziplin «Highscore» gab es ein signiertes T-Shirt von Stefan Bellmont, dem besten Dartspieler der Schweiz, zu gewinnen. Dieser begehrte Preis war den guten Beziehungen von Dreier zu verdanken. Der glückliche Gewinner war Uwe Hertel aus Stadel bei Niederglatt. Er erzielte mit 21 Pfeilen eine Punktzahl von 584 Punkten.
Das wichtige «Kitchen Team»
Der Anlass dauerte insgesamt fast 20 Stunden. Eine wichtige Funktion hatte dabei die Verpflegung. Dafür hatte Pensionär Dreier einige emsige Helferlein rekrutiert. Neben seinen Teamkollegen der «Wacky Darters» waren auch seine Partnerin und seine drei Kinder mit ihren Partnern die ganze Zeit im Einsatz. Schliesslich waren nicht nur die Spieler hungrig, und vor allem durstig, sondern auch einige Abtwiler kamen zu Kaffee und Kuchen. Gemeindeammann Stefan Balmer gehört beim Dartturnier bereits zu den Stammgästen.
Diverse Getränke, Spaghetti und Sandwiches standen ebenfalls auf dem Menüplan. Vor allem die Spaghetti, die in vorgewärmten Tellern serviert wurden, waren sehr begehrt. Zehn Kilo Spaghetti, zwölf Liter Bolognese und sechs Liter Tomatensauce gingen über den Ladentisch.
Am Samstagmorgen musste Dreier extra früh aus den Federn. Weil die Nachfrage so gross war, fuhr er nochmals in die Prodega zum Nachkaufen. «Es war schon ein Krampf», sagte Dreier. Aber die Freude und der Erfolg überwogen. Deshalb ist das Turnier auch für das nächste Jahr bereits fest eingeplant. Die Meisterschaft ist nicht nur bei den Dartern sehr beliebt. Auch die Turnierleiter Manuel Geprägs und Marcel Born sind begeistert, wie gut das Turnier organisiert ist, und wollen bei der nächsten Austragung wieder mit dabei sein. Für Dreier ist nun aber Erholung angesagt. Nachdem alle Aufräumarbeiten erledigt waren, machte er sich auf nach Savognin, wo er sich erstmal ein paar Tage von den Strapazen erholen möchte. Bevor er wieder neue Ideen aushecken will.