«Brogge-Märt» – ein fixer Termin in vielen Kalendern
03.10.2025 Hünenberg, SinsDer Brückenmarkt gilt unter den langjährigen Marktbesuchern und Marktfahrern als ein Ort, wo man sich trifft. Aussagen wie «es gibt Personen, die sehe ich nur hier am Brogge-Märt» zeugen von Kontinuität und Qualität.
IRIS CAGLIONI
...Der Brückenmarkt gilt unter den langjährigen Marktbesuchern und Marktfahrern als ein Ort, wo man sich trifft. Aussagen wie «es gibt Personen, die sehe ich nur hier am Brogge-Märt» zeugen von Kontinuität und Qualität.
IRIS CAGLIONI
Und wieder zeigte er sich in gewohntem und geliebtem Gewand. Der Brückenmarkt mit nostalgischem Charakter fand am letzten Samstag auf und beidseits neben der historischen Holzbrücke statt. Hier geben sich die Gemeinden Hünenberg und Sins die Hand. Seit mehr als 25 Jahren gilt er als Traditionsmarkt für Selbstgemachtes und Regionales.
Das nasse Wetter trübte die Stimmung nicht
Anfänglich hatte es den Anschein, der Markt falle im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Am Samstagmorgen schüttete es wie aus Eimern, und die Marktfahrer bauten ihre Stände in Regenzeug auf. Glück hatte dann, wer seinen Platz auf der alten Holzbrücke reserviert hatte. Doch das Wetter klarte um die Mittagszeit auf, und am Nachmittag strahlte die herbstlich wärmende Sonne bis der Markttag vorbei war.
Positive Bilanz des OK
Auch die Organisatoren sind mit dem Markttag zufrieden: «Wir hatten endlich wieder einmal gutes Wetter. Die Sonne am Nachmittag machte den regnerischen Vormittag wett. Das wirkte sich auch auf die Besucherzahl aus. Andere Jahre hat es den ganzen Tag geregnet, dann kommen deutlich weniger Leute», informierte Rahel Iten. Eine grosse Herausforderung war für sie die Parkplatzorganisation und das Einweisen der Marktfahrenden. Doch insgesamt bekam das OK positive Rückmeldungen aus allen Reihen, ob Besucher oder Aussteller. «Zum Beispiel erzählte uns der Hünenberger Verein 2. Löschzug Feuerwehr, dass sie deutlich mehr Besucher in ihrer Beiz hatten als andere Jahre.»
Wieder ein Sinser Verein mit dabei
Dieses Jahr zum ersten Mal dabei war die Sinser Jungwacht. «Das Markt-OK wollte unbedingt wieder einen Sinser Verein mit dabei haben. Wir liessen uns für das Raclette-Stübli begeistern», erzählte Lukas Vogt, Scharleiter der Jungwacht Sins. Zu sechst stemmten sie den Aufwand. Sie stellten ihr «Beizli» bereits am Freitagabend auf. «Wir sind zufrieden mit dem Zulauf heute. Das kühlere Regenwetter ist gut für unser Angebot», meint Vogt gut gelaunt. Bereits am Morgen war er zuversichtlich, dass sie 200 Portionen Käse verkaufen werden.
Handgefertigtes hat seinen Preis
Ebenso waren die Aussteller zufrieden und konnten einen guten Markttag verbuchen. Eine Ausstellerin aus Oberrüti, Christina Stöckli, ist seit 25 Jahren am Brückenmarkt. Sie bietet Selbstgestricktes an. «Das OK schaut immer, dass hier nur Marktfahrer sind, die Selbstgemachtes anbieten. Es ist schön, dass diese Tradition geblieben ist.» Stöckli ist aber gleichzeitig ernüchtert. Nicht alle Besucher würdigen die Arbeit, die hinter den handgefertigten Waren steht. Sie kann die Preisvergleiche mit asiatischen Online-Portalen, die offen am Stand geführt werden, nicht verstehen.
Begeistert vom Angebot war Ehepaar Murer aus Steinen SZ. Sie besuchten zum ersten Mal den «Brogge-Märt». «Wir sind ganz spontan hier. Das ist kein Markt, in den man einfach hineingerät», erzählten die beiden Schwyzer. «Als gebürtige Baarer kommen wir gerne in diese Region. Der Markt gefällt uns sehr.»
Was das Herz und der Gaumen begehrt
Insgesamt boten 110 Marktstände Selbstgestricktes und Selbstgenähtes, Gebackenes und Gekochtes, Getrocknetes und Gemaltes, Getöpfertes und Geschliffenes an. Es gab Limoncello, Salami, Käse und Sirup zu kaufen, Holzspielwaren, Kerzen und Schmuck, um nur eine Auswahl zu nennen. Alles schöne Dinge in unzähligen Farben und Varianten. Wer den Markt verpasst hat, der sollte sich das Datum für nächstes Jahr vormerken – ein Besuch kann Vorteile bringen. So wie einer Besucherin, die meinte: «Ich habe schon ein paar Weihnachtsgeschenke gekauft!»