Bezirk Muri: Das Zusammenleben in der Region aktiv gestalten
23.08.2024 Muripd/red | Die gesellschaftliche Entwicklung in der Region solle nicht einfach dem Zufall überlassen werden, und für die Förderung der Integration sowie für ein gutes Zusammenleben solle die Region «nicht einfach nichts tun» – so könnte der ...
pd/red | Die gesellschaftliche Entwicklung in der Region solle nicht einfach dem Zufall überlassen werden, und für die Förderung der Integration sowie für ein gutes Zusammenleben solle die Region «nicht einfach nichts tun» – so könnte der gemeinsame Konsens umschrieben werden, mit welchem die interessierten Gemeinden Anfang 2023 in einen Konzeptprozess starteten. In der Folge befassten sich die Gemeindevertreter in Zusammenarbeit mit dem Kanton über mehrere Etappen mit der Frage, wie die gemeinsame Integrationspolitik gestaltet werden kann, sodass sie dem regionalen Bedarf im Bezirk Muri entspricht. Unterstützend wirkte die Aussicht, dass sich der Kanton über das kantonale Integrationsprogramm im Bezirk Muri ab 2025 nachhaltig an den Kosten einer entstehenden Regionalen Integrationsfachstelle (RIF) beteiligen würde.
14 Gemeinden sind interessiert
Das gemeinsam erarbeitete RIF-Konzept wurde Anfang Juni 2024 den Gemeinden im Bezirk Muri präsentiert. Vorgängig hatten die Mitglieder der Konzeptgruppe die Handlungsfelder und die Prioritäten aus Sicht der unterschiedlichen Gemeinden festgelegt, mit Unterstützung durch eine externe Expertin konzeptuell geschärft und in einem Kostenmodell abgebildet. Im Anschluss an die Informationsveranstaltung vom 4. Juni ist das vorliegende Konzept über den Sommer in den Gesamtgemeinderäten diskutiert und auf die Frage hin begutachtet worden, ob sich die jeweiligen Gemeinden eine Beteiligung an einer regionalen Integrationsfachstelle (RIF) und an einem entsprechenden Zweckverband vorstellen können. 13 von 19 Gemeinden haben diese Frage in der Zwischenzeit positiv beantwortet und ihre entsprechende Absicht in einen Gemeinderatsbeschluss gefasst (Abtwil, Aristau, Auw, Beinwil, Besenbüren, Bünzen, Dietwil, Geltwil, Merenschwand, Mühlau, Muri, Sins und Waltenschwil).
Fachspezifischer Support
Die künftige regionale Integrationsfachstelle RIF soll sich im Auftrag der beteiligten Gemeinden für die Information und Beratung von ausländischen, fremdsprachigen bzw. neuzugezogenen Einwohnern (z.B. zu Deutschkursen, Integrationsangeboten u.a.) engagieren, den Gemeinden und Regelstrukturen (z.B. Sozialdiensten, Schulen) aber zu integrationsspezifischen Themen auch mit Fachberatung zur Seite stehen. Es soll sich nicht jede Gemeinde allein um eine geeignete und zielgruppenadäquate Angebotspalette kümmern müssen; vielmehr soll die RIF die Angebotslandschaft im Integrationsbereich (z.B. Kurse, Integrationsprojekte, Treffpunkte usw.) über die gesamte Region hinweg koordinieren. Ausserdem kann sie bei Bedarf für die Region weitere koordinierende Aufgaben übernehmen (z.B. Aufbau eines Schlüsselpersonen-Netzwerks, Koordination im Bereich Freiwilligenarbeit). Somit kann die RIF einerseits Aufgaben und Dienstleistungen, die im kantonalen Integrationsprogramm KIP bereits definiert sind, vor Ort umsetzen; andererseits kann sie in Bezug auf die Integrationsförderung den lokalen und regionalen Bedarf im Blick behalten und bei Bedarf für die Gemeinden massgeschneiderte und regional passende Massnahmen entwickeln.
Die interessierten Gemeinden im Bezirk Muri gewichten die Bedeutung der Integrationsförderung auch in präventiver Hinsicht als hoch: Einer Entwicklung von Parallelstrukturen oder Segregationstendenzen möchte man vorbeugend entgegentreten können. Die Integration von zugewanderten Personen und das gute Zusammenleben vor Ort zwischen allen Einwohnern soll hingegen aktiv gefördert werden können. Bereits 2025 soll die regionale Struktur ihren Betrieb aufnehmen können. Der Kanton wird sich mit 60 Prozent an den entstehenden Personalkosten beteiligen. Die definitive Beteiligung der Gemeinden am neuen Zweckverband «RIF Oberes Freiamt» soll an den jeweiligen Herbst-Gemeindeversammlungen beschlossen werden.