30 Jahre Musikleidenschaft «Thank you for the Music»
08.11.2024 MuriBea Klausner feiert ihr Direktionsjubiläum beim Regi-Chor Muri. Im Festsaal Muri trifft Chormusik auf Bigband-Sound. Die Jubiläumskonzerte vom Samstag und Sonntag, 9. und 10. November bieten ein abwechslungsreiches Programm mit beliebten Ohrwürmern und allerlei ...
Bea Klausner feiert ihr Direktionsjubiläum beim Regi-Chor Muri. Im Festsaal Muri trifft Chormusik auf Bigband-Sound. Die Jubiläumskonzerte vom Samstag und Sonntag, 9. und 10. November bieten ein abwechslungsreiches Programm mit beliebten Ohrwürmern und allerlei Überraschungen.
tst | Gerade mal 26 Jahre jung war Bea Klausner-Hübscher, als sie vor 30 Jahren als Dirigentin beim Regi-Chor Muri, übernahm. «Ich bin da etwas reingerutscht», blickt sie zurück. Frischere Musik in die Kirche bringen, das war ihr Ziel mit dem ehemaligen Jugendchor. Im Lehrerinnenseminar in Baldegg habe sie mit den Klosterfrauen jeweils coole Gottesdienste gestalten dürfen, mit Gesang, Instrumenten und Theaterelementen.
Aus der jungen Enthusiastin ist eine erfahrende Chorleiterin geworden. Eine, die die Fäden in der Hand hat, aber auch mal augenzwinkernd über etwas hinwegsehen kann. Eine, die ihre Sängerinnen und Sänger konzentriert durch anspruchsvolle Passagen führt, sich dann aber auch wieder freier bewegen und auf den Ausdruck, die Leidenschaft fokussieren kann. Und eine «mit bemerkenswerter Geduld», wie Erika Schober, Präsidentin des Regi-Chors, festhält.
Die Dirigentin ist nicht die Einzige, die dem Chor seit 30 Jahren die Treue hält: Felix Vollenweider und Thomas Waltenspühl wurden 2023 sogar schon für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. «Wir haben auch sonst ganz viele, die 20, 30 Jahre dabei sind», hält die Präsidentin fest. Trotzdem seien auch Neue willkommen: «Wer mitsingen will, wird nett aufgenommen», verspricht Erika Schober, «und die meisten bleiben auch.»
Als Erfolgsrezept bezeichnet sie, dass sich die Sängerinnen und Sänger im Chor losgelöst von ihrer gesellschaftlichen Stellung auf Augenhöhe begegnen: «Alle werden gleich behandelt. Das gibt einen tollen Zusammenhalt.» Der zeige sich in den Proben, wo man sich gegenseitig unterstützt, aber auch beim Organisieren von Anlässen, wo sich niemand scheut, Verantwortung zu übernehmen. Das lebt schliesslich auch die Chorleiterin vor. Damit ihre Sängerinnen und Sänger auch zwischen den Proben üben können, singt sie jeweils alle Stimmen selbst ein und stellt die Audio-Dateien zur Verfügung. «Das hilft schon», sagt Erika Schober. «Das kommt ja auch mir zugute», so Bea Klausner, erleichtert es doch die Probearbeiten massiv, wenn sich die Sängerinnen und Sänger vorgängig mit ihrem Part beschäftigt haben. Zumal sie den Chor gerne mal mit anspruchsvollen Stücken herausfordert.
«Thank you for the Music» lautet der Titel des Konzerts zum Direktionsjubiläum von Bea Klausner. Sie versteht es auch als Dank an die Musik, die uns so viele schöne Momente im Leben beschert. Als Dank an die Gründer des Regi-Chors –, Kurt Adler hat sie eigens ans Konzert eingeladen – an die Sängerinnen und Sänger, die Zuhörerinnen und Zuhörer. Und auf was dürfen sich diese freuen? «Das Programm beinhaltet ein Stück aus jedem Konzert, das wir in den letzten 30 Jahre gaben», verrät die Jubilarin, darunter Ohrwürmer, aber auch Ungewohntes, von sphärisch bis rockig. Bei manchen steht dem Chor die Bigband «For Fun» zur Seite. «Mit 30 Stimmen gegen eine Bigband anzusingen, das ist schon eine Herausforderung», ist sich Bea Klausner bewusst. Da half es, dass Bandleader Peter Wespi dem Chor Probeaufnahmen zur Verfügung gestellt hat: «So konnten wir mit Bigband-Sound proben.»
Seit Monaten feilen die Sängerinnen und Sänger nun schon am Programm, erst in mühsamer Detailarbeit, später immer mehr in (Teil-)Durchläufen. «Die letzten Proben sind immer am schönsten», findet Erika Schober. Heute, Donnerstag findet noch eine reguläre Probe statt, in der Woche darauf schon die Hauptprobe im Festsaal. «Ich freue mich auf den Moment, an dem wir loslegen können, den Moment an dem sich die Spannung auflöst», verrät die Präsidentin. «Dann können wir endlich zeigen, was wir so intensiv geübt habe», bestätigt Bea Klausner.
Erstmals tritt der Chor in den neuen Blusen auf, die den gelebten Zusammenhalt optisch unterstreichen. Und als weitere Premiere singt man diesmal einige Lieder auswendig, um die Hände frei zu haben für Choreografien. So soll die Leidenschaft für die Musik nicht nur hör-, sondern auch sichtbar werden. Eine Leidenschaft, die Bea Klausner schon seit der Kindheit empfindet. Eine Leidenschaft, die ihr Regi-Chor mit ihr teilt. Und eine Leidenschaft, die am Samstag und Sonntag aufs Publikum überspringen soll. «Wir wollen ein schönes Erlebnis bieten, das Freude bereitet», bringt es Bea Klausner auf den Punkt.