Zauberhafte Einstimmung auf die Adventszeit
22.11.2024Meienberg Stöbern, schnausen, Glühwein trinken – die Weihnachtsmarktsaison ist eröffnet. Am vergangenen Sonntag lockte der traditionelle Märt im historischen Städtchen als erster der Region viele Besucherinnen und Besucher an.
...Meienberg Stöbern, schnausen, Glühwein trinken – die Weihnachtsmarktsaison ist eröffnet. Am vergangenen Sonntag lockte der traditionelle Märt im historischen Städtchen als erster der Region viele Besucherinnen und Besucher an.
EVELYNE HEEB
Zwischenzeitlich platzte der Städtliplatz aus allen Nähten. In Scharen strömten Gross und Klein auf das festlich geschmückte Gelände und verwandelten den sonst so beschaulichen Ort in einen vorweihnachtlichen Treffpunkt für die ganze Region. Vor dem geschichtsträchtigen Amtshaus thronte ein grosser Weihnachtsbaum und die hübsch dekorierten Marktstände zauberten eine wundervolle Atmosphäre auf den Platz. Es duftete nach Glühwein und frisch gebackenen Waffeln. Überall begegnete man strahlenden Gesichtern, und zur Feier des Tages lugte ab und zu sogar die Sonne hinter den Wolken hervor. Zufrieden beobachteten die fünf OK-Mitglieder, die ehrenamtlich mit rund 35 Helfenden für einen reibungslosen Ablauf sorgten, das muntere Treiben.
Klein, aber fein
Bereits zum 24. Mal zog es Gäste von nah und fern nach Meienberg. Um ein Parkchaos im Ort zu vermeiden, wurden die Besuchenden ab Bahnhof oder Bachtalmühle mit Shuttle-Bussen zum Markt gefahren. Viele kamen allerdings auch zu Fuss oder mit dem Fahrrad hoch ins Städtchen. Wie etwa der 95-jährige Sales Marti. Der wohl älteste Marktbesucher legte die Strecke von Dietwil nach Sins problemlos mit seinem Velo zurück, womit er so manch staunenden Blick auf sich zog.
Die Anreise zahlte sich aus. Knapp achtzig Marktfahrende warteten auf dem Städtliplatz und im Amtshaus und boten ihre Produkte zum Verkauf an. Von Kinderkleidern über Holzarbeiten bis hin zu Schmuckkreationen war alles zu finden. Auch Adventsdekorationen, Backutensilien und Fondue-Mischungen wechselten zahlreich die Besitzer. Die Besuchenden waren angetan von der malerischen Kulisse und vom liebevoll präsentierten Kunsthandwerk. «Schön, dass nicht alle Jahre die gleichen Produkte zu sehen sind«, schätzte etwa Monika Gwerder aus Root. Dies bestätigte OK-Mitglied Priska Huwiler: «Etwa ein Drittel der Ausstellenden sind neu in diesem Jahr.»
Zum ersten Mal zu Besuch in Meienberg war das Ehepaar Umbricht aus Untersiggenthal. «Wir sind mit Freunden hier und kommen bestimmt wieder. Die Atmosphäre ist sensationell.» Schmunzelnd fügten sie hinzu: «Genauso wie der Glühwein, das Kafi Zwätschge, das Risotto und der Lebkuchen.»
Kulinarische Leckerbissen
Das kulinarische Angebot allein war Argument für einen Marktbesuch.
Raclette, Kürbissuppe, Grilladen, Crêpes oder diverse Süssgebäcke – für jeden Geschmack war etwas dabei. Am Getränkestand des OKs entpuppte sich der nach Geheimrezept hergestellte Glühwein als Renner. «Bereits 120 Liter haben wir ausgeschenkt», sagte Thomas Müller kurz vor Marktende. Zudem luden das Städtli-Kafi der Familie Stalder sowie die Musikantenstube der Musikgesellschaft Sins mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Dreissig Kilogramm Reis verarbeiteten Letztere zu einem leckeren Risotto. Und es hätte sogar etwas mehr sein dürfen.
Grösstes Alphorn der Welt
Zu den Gaumenfreuden gesellte sich attraktiver Ohrenschmaus. Der Luzerner Musiker Walti Sigrist war zu Gast mit seinem Superhorn – dem grössten Alphorn der Welt. 14 Meter lang, 250 Kilogramm schwer. Diese Dimensionen bescherten dem Instrument einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde. 64 Naturtöne sind damit theoretisch spielbar. Aufgrund dessen ist es das einzige Naturhorn, auf dem sich die Schweizer Nationalhymne spielen lässt. Und diese gab Sigrist, nebst weiteren Stücken, auch eindrücklich zum Besten. Für weitere musikalische Leckerbissen sorgte die Musikgesellschaft mit ihren Auftritten. Eine Kleinformation schlug zusammen mit der Happy Marching Band besinnlichere Töne an und stimmte mit Weihnachtsliedern auf die Adventszeit ein.
Etwas abseits des Trubels kamen auch die jüngsten Gäste auf ihre Kosten. In der Märchenstube liessen sie sich von Märlifee Laura in ihren Bann ziehen oder wähnten sich mit einer flauschig süssen Zuckerwatte in den Händen im Schlaraffenland.
Positive Rückmeldungen
Mit der Dämmerung kehrte allmählich wieder Ruhe ein im Städtchen. Die Besucher nahmen den Heimweg in Angriff und die Abbauarbeiten begannen. «Um halb neun war alles wieder aufgeräumt», erzählte OK-Chef Daniel Fleischli. Er zog ein durchwegs positives Fazit: «Der Besucheraufmarsch war grossartig, wir schätzen zirka 2’500 Leute. Die Stimmung entspannt und freudig, die Rückmeldungen positiv.» Die Adventszeit kann kommen – das Oberfreiamt ist bereit.