† Xaver Villiger, Sins
12.01.2024 Zum GedenkenUnser Papi Xaver Villiger kam am 24. Januar 1932 auf dem Feldhof in Alikon auf die Welt, kurz nach seinem Zwillingsbruder Kaspar. Da ihr Vater drei Monate vor ihrer Geburt starb, konnten sie ihn leider nie kennen lernen. Zusammen mit Anneli, der älteren Schwester und der Mutter sind sie ...
Unser Papi Xaver Villiger kam am 24. Januar 1932 auf dem Feldhof in Alikon auf die Welt, kurz nach seinem Zwillingsbruder Kaspar. Da ihr Vater drei Monate vor ihrer Geburt starb, konnten sie ihn leider nie kennen lernen. Zusammen mit Anneli, der älteren Schwester und der Mutter sind sie Jahre später zum Witwer Rohner auf den Galgenrain gezogen. Dort war Xaver eines von acht Kindern und gemeinsam mit ihnen durfte er eine unbeschwerte Jugend erleben.
Nach der Heirat mit Maria Joller im Jahre 1963 pachtete er mit seinem Zwillingsbruder den Hof im Galgenrain. Xaver und Maria bekamen in den folgenden Jahren 9 Kinder, 1 Sohn und 8 Mädchen. Später siedelten sie nach Sins ins selbstgebaute Einfamilienhaus. Bis zu seiner Heirat hatte Kaspar ein Zimmer bei Xaver und Maria.
Papi liebte die Natur, die Tiere und seinen Garten. Er beobachtete genau, was vor sich ging und schrieb viele Sachen und Ereignisse in seine Notizbücher und das bis kurz vor seinem Tod.
Wir Kinder wurden von unseren Eltern geliebt und umsorgt. Papi war ein sehr guter Zuhörer und wir erzählten ihm gerne von unseren Erlebnissen und Problemen. Er genoss es, wenn die älteren Kinder ihre Kollegen zu Kaffee und Spiegeleier nach dem Ausgang nach Hause brachten. Sobald wir Kinder gross genug waren, gingen wir oft und gerne mit Papi Kaffee trinken in der näheren und weiteren Umgebung.
Ein Highlight, welches wir als Familie jedes Jahr geniessen konnten, waren die zweiwöchigen Ferien in den Bündner Bergen. Jedes Jahr fuhren wir nach Mulegns, wo wir immer dieselbe Wohnung hatten. Viele schöne Wanderungen und Erlebnisse konnten wir als Familie geniessen. Mit den Jahren durften wir auch das Maiensäss auf der Alp Amadeus benutzen und da waren unsere Eltern im Element. Papi schnitt das Gras mit der «Sägisen» und Mami zettelte das Heu. Gekocht wurde über dem Feuer, das Licht kam von der Petrollampe und das Wasser vom Brunnen. Viele 1.-August-Tage haben wir dort oben mit Freunden und Bekannten gefeiert. Am Abend wurde ein Jass geklopft und ein Glas Wein getrunken. Mulegns wurde quasi zu unserer zweiten Heimat.
Als wir Kinder dann Flügge waren, unternahmen unsere Eltern auch längere und weitere Reisen. Zweimal flogen sie nach Namibia. Papi hatte die Natur und die wilden Tiere sehr gefallen. Eine weitere Reise führte sie nach Thailand, wo sie den Bruder von Mutter besuchten. Aber auch Europa hatten sie erkundigt, so durften sie mit Klara und deren Familie wunderschöne Ferien in Irland erleben. Sie liebten nicht nur das Reisen, sondern freuten sich auch immer auf die Besuche der Kinder, Gross- und Urgrosskinder. Nach einem Mittagessen folgten kurzweilige Nachmittage mit Jassen oder Diskutieren. Papi verfolgte das Weltgeschehen bis zum Schluss.
Seine Liebe zur Natur, den Tieren, dem Garten und der Landwirtschaft zeigte sich auch, indem er oft auf dem Bauernhof seiner Schwiegersöhne half. Zu Hause pflegte er liebevoll seinen Garten und seine Pflanzen. In seinem Treibhaus verbrachte er viele Stunden.
Mit viel Begeisterung vermittelte er den Grosskinder auch sein grosses Wissen von der Natur, was ihnen bis heute in schöner Erinnerung ist.
Leider wurden unsere Eltern auch nicht vor Schicksalsschlägen bewahrt. Ein schwerer Schlag war der Unfalltod von Tochter Priska im Jahre 1987.
Ein weiterer Schicksalsschlag für Papi war der Tod seines Zwillingsbruders im Jahr 2015. Bis zu seinem Tod waren die beiden viel zusammen.
Trotz allem hatte sich Papi nie unterkriegen lassen und immer nach vorne geschaut. Wir sind dankbar, dass wir Papi bis ins hohe Alter bei klarem Verstand und recht guter Gesundheit hatten. Sein schlechtes Gehör machte ihm sehr zu schaffen, da er nicht mehr mitdiskutieren konnte. Die letzten Wochen ging es schnell bergab und die Pflege und Belastung wurde zu gross für unsere Mutter und Kinder. Schweren Herzen entschieden wir uns zusammen mit Papi, ihn ins Bernardaheim nach Auw zu bringen. Dort wurde er die letzten zwei Wochen liebevoll gepflegt. Täglich waren wir bei ihm. Am frühen Sonntagmorgen, 19. November 2023, durfte er dann endlich friedlich einschlafen.
Lieber Papi, wir vermissen dich sehr. In unseren Herzen wirst du aber für immer bleiben.