Eine Reise in die Vergangenheit

Mühlau
Am Sonntag, 19. Mai, ist der Internationale Museumstag. Zahlreiche Museen, verteilt auf die ganze Schweiz, machen mit und öffnen ihre Tore. Zum Teil mit speziellen Programmen. Grund genug, auch das kleine Museum «Oldi Scheune» in Mühlau wieder einmal zu besuchen.
rah. Die «Oldi Scheune» ist ein privates Museum auf dem Privatgrundstück von Hans Hadorn. Er führt es zusammen mit seinem Sohn. Immer am ersten Sonntag im Monat, öffnen sie die Türen für interessierte Besucher. Für einen Fünflieber kann man in die Welt vergangener Zeiten eintauchen. «Mit diesem Betrag kann ich die Unkosten decken», sagte der Senior. Eine Wirtschaft zum Museum möchte er nicht, das sei zu kompliziert, erklärte er. Seine Raritäten in der «Oldi Scheune» hat er über Jahre hinweg gesammelt.
Mit dem Umzug gab es Platz
Angefangen hat es bereits in den 80er Jahren. 1987 zog die Familie Hadorn von Auw nach Mühlau. «Nachdem ich das Haus gebaut hatte, baute ich die Scheune aus.» Hadorn hatte in seinem alten Zuhause in Auw eine Menge Waren auf dem Estrich angesammelt, die zu verstauben drohten. Nun hatte er mit dem Hof in Mühlau die Möglichkeit, diese auszustellen, oder zu versorgen, wie er sagte. «Oben in der Scheune ist ein Wohnzimmer sowie eine alte Küche und unten habe ich Traktoren, Motorradräder und Autos ausgestellt.»
Den Fokus auf alte Handwerke gelegt
Die Leidenschaft für alte Waren hat auch mit seinem Leben zu tun. «Ich habe die ganze Mechanisierung in der Landwirtschaft miterlebt. Vom Kuhzug, über Pferdefuhrwerke bis zum Traktor.» Diese traditionellen Hilfsmittel und alten Güter wollte er erhalten lassen. «So fing ich an, alte Sachen zu restaurieren. Zuerst landwirtschaftliche Geräte. «Dann kam ich aber darauf, dass das Handwerk wichtiger ist», so der Museumsbesitzer. «Landwirtschaftliche Güter können in jedem Ortsmuseum bestaunt werden. Da muss ich diese nicht auch ausstellen. Von diesen gibt es genug.» Also fokusierte er sich auf alte Handwerke. «Es gab Berufe, die gibt es heute nicht mehr. Oder dann sind sie viel moderner», wie er sagt. So hat er begonnen, alte Werkzeuge von Schmieden, Küfern, Schuhmachern bis zu Elektrikern zu sammeln». Am Anfang sei es mühsam gewesen, solche Sachen zu finden, gestand er. «Aber als ich 1997 das Museum das erste Mal für Besucher öffnete, ab da ging es einfacher.» Schnell war Hadorn für seine «Oldi Scheune» bekannt und so kam es, dass Personen ihn anriefen, bevor sie alte Waren entsorgten. «Ich hatte viel Glück und konnte einige Einmann-Werkstätten räumen», erklärte er. So hatte er die Möglichkeit, die Handwerke mit allen Einzelteilen in sein Museum zu bringen. «Es ist einfacher, weder wenn ich alle Teile einzeln zusammensuchen muss.» Gerade beim Schumacher sei es vorgekommen, dass der Hammer fehlte, da dieser auch im Haushalt weitergebraucht werden konnte.
Der Platz ist voll
Nun ist seine Sammlung fertig. «Ich habe schlicht keinen Platz mehr», lachte er. Viele Raritäten sind nun in seiner «Oldi Scheune» ausgestellt. Wichtig ist ihm auch, dass die Waren funktionstüchtig sind. «Alle Traktoren, Autos und Motorräder sind von uns restauriert worden, so dass diese laufen.» Neben Oldtimern, alter Handwerkskunst, alten Küchen und Wohnzimmern, Spielzeugen und Dekorationsartikeln, sind auch Traktore ausgestellt, die wahre Einzelstücke sind. «Der amerikanische Le-Roi wurde von der Firma Gentauer nur während zwei Jahren gebaut. Fünf Stücke wurden in die Schweiz importiert und ich habe den Einzigen, der überlebt hat.» Gefunden hat er diesen bei einem Landmaschinenhändler. «Der Motor war kaputt und die Farbe war pink. Dies, weil sie ihn an der Fasnacht gebraucht hatten», lachte Hadorn. Der restaurierte und neu gespritzte Traktor kann nun zusammen mit dreizehn anderen Traktor-Raritäten bestaunt werden.
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