In 44 Jahren über 500 Schüler unterrichtet

Merenschwand:

‘Lehrer Strebel’ gibts seit Ende letzten Schuljahres in Merenschwand nicht mehr – zumindest nicht im Schulzimmer. Nach 44 Jahren im Dienst der Bildung verabschiedet sich der Sekundarlehrer Markus Strebel in die Pensionierung.

pvi. Die Pensionierung ist für Markus Strebel wie die Befreiung aus einem Korsett. Hat früher die Schule seinen Tagesablauf bestimmt, so kann nun er selber Herr und Meister über seinen Tag sein. «Ich konnte in den Ferien schlecht loslassen, ich trug immer meinen Rucksack mit mir rum», meint Markus Strebel. «Natürlich mache ich mir momentan auch Gedanken, wie es meiner Klasse nun gehen wird. Meine ehemaligen Schüler kommen nun der Berufswahl näher, was immer eine sehr spannende Zeit ist.»

Grundsätzen treu geblieben

Markus Strebel ist ein ausgebildeter ‘Allrounder’ und unterrichtete alle Fächer des Stundenplans. Sein Herz schlägt jedoch am meisten für die Naturwissenschaften. Für Markus Strebel ist Lehrer nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. «Gewisse Sachen kann man nicht lernen, man muss sie im Gefühl haben.» In den ganzen 44 Jahren als Lehrer blieb er stets seinen Prinzipien treu. «Es ist matchentscheidend, konsequent und authentisch zu sein», so der pensionierte Lehrer. «Schüler und vor allem Pubertierende testen Grenzen täglich aus. Es ist wichtig, sie wissen zu lassen, dass die Regeln fix sind. Authentizität ist wichtig, damit die Schüler wissen, wer vor ihnen steht. Man muss den eigenen Werten treu bleiben und darf sich nicht mit einer Maske vor die Jugendlichen stellen. Bei alldem darf der respektvolle Umgang untereinander nicht fehlen. Ich bin allen Menschen, mit denen ich zu tun hatte, stets mit Respekt begegnet.»

Einst ein Statussymbol

Als Markus Strebel im Jahre 1973 zu unterrichten begann, war der Status des Lehrers im Dorf fast gleichzusetzen mit demjenigen des Arztes oder des Pfarrers. Institutionen, welchen früher ein hoher Wert beigemessen wurde, haben mit der Zeit an Bedeutung verloren. Die Autorität des Lehrers wird heutzutage öfters in Frage gestellt als früher, womit junge Lehrer zu kämpfen hätten, so Strebel. «Bei mir wurde Gott sei Dank nie mit dem Rechtsanwalt gedroht. Ich habe mir meinen Namen im Dorf erarbeitet und dieser wurde auch respektiert.»

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