Der Lieblingsmarsch zum Abschied

Dietwil:
Matthias Kieffer dirigierte die Formation der Musikgesellschaft Dietwil beim Jahreskonzert zum letzten Mal. Es war ein Vereinsjahr mit vielen Highlights.
ew. Nach einem ruhigen letzten Jahr, ging es bei der MG Dietwil in diesem Jahr zur Sache: Nebst dem Jahreskonzert stand eine musikalische 4-Tages-Reise nach England auf dem Programm, mit den Auftritten am Whit Friday. Und als weiteres Highlight spielten sie am, nur alle fünf Jahre stattfindenden, Eidgenössischen Musikfest in Montreux.Mit dem Resultat in Montreux war die Präsidentin Christine Birrer-Wiss jedoch nicht ganz zufrieden. «Die Bewertung war nicht gut!» Abgesehen davon sei das Musikfest schön gewesen. Noch schöner war die Reise nach England, die Hochburg für Brass Bands. Der musikalische Höhepunkt des Ausflugs war der Whit Friday. Ein paar Dutzend Bands zogen von Dorf zu Dorf und gaben dort ein Ständchen zum Besten. Das britische Wetter kam ihnen dabei nicht gerade entgegen, natürlich regnete es stark.
Pompöses Jahreskonzert
Nach dem Stück «Horizons» von Paul Lovatt-Cooper trat Fermin Sanchez bei «Pilatus» als Solist auf. Goff Richards schrieb dieses Stück, indem er seine Eindrücke der schönen, Schweizer Bergwelt verarbeitete.
Vor der Pause spielte die Formation «Terra Pacem» von Mario Bürki und «The Centurion» von Philip Sparke. Während Raphael Villiger gekonnt durch den Abend führte, wurde Adolf Köpfli für sein 50-jähriges Jubiläum bei der MG Dietwil geehrt. Köpfli spielte in dieser Zeit fast alle Instrumente, bis er schlussendlich bei der Tuba geblieben ist.
Der pünktliche Präsident
Köpfli war sich auch nicht zu schade, verschiedene Ämter im Verein zu übernehmen. Präsident war er auch, sogar zweimal. In dieser Zeit erschien er immer sehr pünktlich zu den Proben. In der übrigen Zeit kam dem Landwirt eher mal etwas dazwischen, wie zum Beispiel ein neugeborenes Kalb.
In der zweiten Halbzeit ging die musikalische Vorstellung weiter mit «Intrada» von Richard Grantham und Filmmusik aus dem Streiffen «King Arthur.» Beim Marimba Duett von Michèle Sidler und Sebastian Schmid erreichte die Stimmung im Publikum einen ersten Höhepunkt. Einige verlangten bereits jetzt eine Zugabe. Dies verwehrte der Dirigent mit den Worten, wer eine Zugabe wolle, müsse halt die zweite Vorstellung besuchen. Doch auch das nächste Stück «Böhmisch klingt’s am schönsten» kam gut an. Erste Bravo-Rufe hallten durch die Halle.
Emotionen zum Schluss
Die Band zündete nun das Schlussbouquet mit dem «Zündhölzli» von Mani Matter. Danach kochte die Stimmung und alle forderten eine Zugabe. Die gab es und schliesslich bedankte sich auch der Dirigent für den grossartigen Applaus und die letzten sieben Jahre in Dietwil. Er und die MG Dietwil trennen sich im gegenseitigen Einvernehmen und suchen neue Herausforderungen.
Die Musikgesellschaft ist deshalb auf der Suche nach einem neuen musikalischen Leiter. Bereits haben sich vier für diese Aufgabe beworben. Anfang Dezember wird die Entscheidung fallen.
Kieffer dirigiert in Zukunft die MG Schattdorf und hat zudem eine neue Leidenschaft entdeckt. Seit seinem Geburtstag im Juli wurde er vermehrt in der Region Rotkreuz mit seinem Geburtstagsgeschenk, dem Alphorn, gesichtet.
Zum Abschied blies die MG Dietwil dem scheidenden Dirigenten den letzten Marsch. Matthias Kieffer verlässt die Bühne mit dem «Marsch der Eidgenossen» - seinem Lieblingsmarsch.
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