Die Erntehelfer verdienen gutes Geld

Hünenberg:
Auf dem Bauernhof der Familie Boog in Hünenberg arbeiten während der Obstsaison rund 40 ausländische Arbeitskräfte. Die Anfragen der Saisonniers nehmen stetig zu. Dazu kommen Asylanten, die vom Kanton vermittelt werden.
Die 55-jährige Zacharinka Cholakova aus Bulgarien kam das erste Mal im Jahr 2012 in die Schweiz als landwirtschaftliche Arbeitshilfe. Vermittelt wurde sie durch ihre Tochter, die in Oberrüti wohnt. Von Bekannten hatte diese gehört, dass die Familie Boog Arbeitskräfte für die anstehende Beerenernte suchte. Sie kontaktierte Jonas Boog und informierte sich, was es für eine Übermittlung in die Schweiz braucht und ob er ihrer Mutter eine Saisonstelle anbieten könne. Boog, der damals noch nie bulgarische Arbeitskräfte einstellte, willigte ein. Seither kommt Cholakova jedes Jahr für rund vier Monate und unterstützt das Team während der Ernte.
Die Mischung macht’s aus
Der Obstbauer ist im grossen und ganzen zufrieden mit seinen Helfern. «Es gibt bei uns nicht mehr Probleme wie wenn alles Schweizer Arbeiter wären. Das ist keine Frage der Nation, sondern des Charakters.» Er beschäftigt Leute aus vielen osteuropäischen Ländern sowie Asylanten aus Afrika. Die Zusammenstellung des Teams anfangs Jahr ist ein Abwägen. «Die Arbeitskräfte, die hier gearbeitet haben, machen zu Hause natürlich Werbung. So haben wir jedes Jahr mehr Anfragen.» Zusätzlich kommen Leute vom kantonalen Sozialamt aus der Abteilung Soziale Dienste Asyl mit Anfragen auf ihn zu. Diese möchten Asylanten als Erntehelfer vermitteln. Boog muss dann entscheiden, wie viele Leute er für die kommende Saison braucht und macht dementsprechend die Zusagen. «Ich achte auf eine gute Durchmischung der Clans.» Damit meint er, dass er nicht zu viele Personen aus der gleichen Familie anstellen möchte. «Denn, wenn es ein Problem mit einer Person gibt, könnte es sein, dass man plötzlich den gesamten Clan gegen sich hat.»
Der Lohn ist zehnmal höher
Auch aus Cholakova’s Familie arbeiten mittlerweile sechs Personen auf dem Hof. Sie schwärmte zu Hause von den guten Arbeitsbedingungen und dem guten Lohn: «Die Arbeit hier ist wirklich schön und die Familie Boog sehr nett. Zudem verdiene ich hier zehn Mal mehr als zu Hause.» Da sie während den vier Monaten, die sie in der Schweiz arbeitet, bei ihrer Tochter in Oberrüti leben kann, spart sie sich das Geld für eine Unterkunft. «Von dem Geld, das ich hier verdiene, lebe ich in Bulgarien, bis ich im Jahr darauf wieder zur Saisonarbeit komme.»
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