Ein herzlicher Abschied zum Kommandowechsel
31.10.2025 Dietwil, OberrütiAn der Hauptübung wurde nicht nur geprüft, ob jeder Handgriff sitzt. Es wurde auch geehrt und gefeiert. Nach 23 Jahren Feuerwehr und sechs Jahren Kommandant übergibt Jan Steiner seine Mannschaft an Reto Mathis.
IRIS CAGLIONI
Am Samstagmorgen um 9 ...
An der Hauptübung wurde nicht nur geprüft, ob jeder Handgriff sitzt. Es wurde auch geehrt und gefeiert. Nach 23 Jahren Feuerwehr und sechs Jahren Kommandant übergibt Jan Steiner seine Mannschaft an Reto Mathis.
IRIS CAGLIONI
Am Samstagmorgen um 9 Uhr wimmelte es von uniformierten Feuerwehrleuten im Dorf.
67 Feuerwehrmänner und -frauen des Kommandos Dietwil-Oberrüti waren zur alljährlichen Hauptübung angerückt. Die letzte Hauptübung, die von Kommandant Jan Steiner geplant und durchgeführt wurde.
In sechs Gruppen eingeteilt, wurde an drei verschiedenen Posten gearbeitet. Beim Schützenhaus fand eine Angriffsübung statt. Die Ausgangslage war ein Brand beim Schützenhaus Dietwil. Weiter hiess es bei der Meldung, dass Personen gesehen wurden. Bevor die ersten beiden Gruppen gemeinsam zur Angriffsübung übergingen, informierte Steiner, was er bei dieser Ernstfallsimulation sehen will: «Es sind drei Dinge: eine zweckmässige Schadensplatzorganisation, ein schneller Einsatz TLF und Teamarbeit. Ich will keinen herumstehen sehen!» Klare Anweisungen, und los ging es.
Posten eins, Angriffsübung
Die beiden Figuranten waren Steiners Kinder. Sie spielten eine verletzte sowie eine bewusstlose Person. Jede der drei Angriffsübungen durfte jeweils 30 Minuten dauern. Also waren die Feuerwehrleute gefordert. Spannend war zu sehen, dass bei jeder Gruppe die Organisation des Schadensplatzes etwas anders war, jedoch immer zweckdienlich. Kommandant Steiner war im Grossen und Ganzen zufrieden mit den jeweiligen Leistungen. Bei den Nachbesprechungen informierte er jeweils, wo noch Verbesserungspotenzial lag. «Wäre das Feuer beim Schützenhaus ein Ernstfall gewesen, wären die Leute mindestens doppelt so schnell gewesen. Das weiss ich mit Sicherheit. Es ist bei den Übungen immer schwierig, denselben Kick zu haben wie im Ernstfall, wenn das Adrenalin einschiesst.»
Posten zwei und drei beim Depot
Am zweiten Posten konnten die Feuerwehrleute neue Helme entgegen nehmen und anpassen. Der dritte Posten war im Theorieraum. Hier mussten alle ein Spezialquiz ausfüllen. Deklariert war ein Feuerwehrquiz. Es war aber ein Kommandanten-Rätsel, mit Fragen nach ihm und seinen Lieblingsbeschäftigungen im und neben dem Amt. Auch durften im Theorieraum die Kameraden ihre Unterschrift auf das Abschiedsgeschenk, einen Feuerlöscher der besonderen Art, setzen.
Nach dem praktischen Teil verschob sich die ganze Mannschaft mit ihren Gästen zum Mittagessen nach Oberrüti. Im Partyraum der Metzgerei wurde Apéro getrunken, und nach dem Mittagessen fanden Ehrungen, Verabschiedungen und Beförderungen statt. Doch so, wie der amtierende Kommandant Steiner meinte, lief es nicht.
Was alles unter einen Helm passt
Sprichwörtlich alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach, doch bei dieser Mannschaft und ihrem Kader wurde deutlich, was sie alles unter einen Hut, respektive unter einen Helm bringen: Zuverlässigkeit, Einsatz, Kameradschaft und Herzblut.
Steiner gab nicht nur das Kommando nach sechs Jahren ab, er war seit 23 Jahren bei der Feuerwehr und gab mit dem Kommandowechsel auch den Austritt. «Mindestens für ein Jahr», informierte er.
Sein Abschied wurde zelebriert, seine Verdienste gewürdigt und sein Wissen auf die Probe gestellt, bevor er selbst seinen Jahresrückblick machen durfte.
Die beiden Ressortverantwortlichen, Roland Meier von Oberrüti und Theo Kern von Dietwil, dankten ebenfalls Steiner und der ganzen Mannschaft für ihren Einsatz, welchen sie für die Bevölkerung beider Gemeinden boten. «Noch bin ich bis Ende Jahr im Einsatz. Ich bedanke mich bei der ganzen Mannschaft und den Kommandokollegen für die Kameradschaft, die ich hier erleben durfte», waren die bewegten Worte Steiners.
Amtsübergabe
Ab 1. Januar 2026 wird neu Reto Mathis, der amtierende Vizekommandant, das Kommando der Feuerwehr Dietwil-Oberrüti innehaben. Das entsprechende Abzeichen übergab ihm Steiner höchstpersönlich. In seiner kurzen Ansprache sagte Mathis: «Dieses Amt ist eine Herzensangelegenheit für mich.» Als neuer Vize wurde Ivan Rust ernannt.
Weiter wurden Ehrungen und Beförderungen durchgeführt, bevor der Anlass in einen geselligen Open-End-Abend überging.



